DAS WÜRZBURGER MODELL

Die Partner der neuen AVW: Stefan Popp (Autohaus Wolf), Michael Buschmaas (Autohaus Körber), Dieter Wolf (Autohaus Wolf) und Harald Krenn (Autohaus Spindler).

Zu Beginn der neunziger Jahre wurde das gemeinsame Vertriebsnetz von Volkswagen, Audi und ŠKODA (seit 1991 Tochter von VW), das seit 1978 unter der Bezeichnung V.A.G operierte, wieder getrennt, um den Marken ein eigenständigeres Profil und mehr Unabhängigkeit voneinander zu geben. Für die Firma Spindler bedeutete die Entscheidung, dass man neben dem Porsche Zentrum nun auch ein eigenes VW-, Audi- und Škoda-Zentrum benötigen würde. Die drei verbliebenen Würzburger V.A.G-Händler setzten sich daher an einen Tisch und suchten nach Kooperationsmöglichkeiten, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Die Verhandlungen zwischen den Häusern Spindler (mit VW Pfister und VW Bergert als Tochterunternehmen), Körber und Wolf führten laut Main-Post zu „einer sensationellen Entwicklung am Würzburger Kfz-Markt“: ein gemeinsames Konsortium.

Das örtliche VW-Triumvirat reagierte auf die Markenaufsplitterung und die damit verbundenen Folgekosten mit dem „Würzburger Modell“, der Fusion zu einer Gesellschaft. Mit der Gründung der „Automobilvertriebsgesellschaft Würzburg mbH & Co. KG“ im Jahre 1997 begegnete man gemeinsam den bevorstehenden finanziellen Belastungen. Dazu gehörte auch, die Verwaltungsapparate der drei Autohäuser zusammenzulegen, um Kosten zu sparen. Das neue Konzept erlaubte „eine größere Spezialisierung der einzelnen Marken und Produkte des VW-Konzerns“, schrieb die Main-Post. 1998 nahm die Gesellschaft den operativen Betrieb auf. Die V.A.G-Händler firmierten nun unter einem Dach. Firmensitz wurde das weitläufige Körber-Gelände in der Nürnberger Straße im Gewerbegebiet Ost.

Die Mitarbeiterzahl belief sich auf 225, der erwartete Umsatz lag bei 120 Millionen Mark. Würzburgs Bürgermeister Gerhard Franke urteilte in seiner Eröffnungsrede: „Die Stadt verfolgt mit großem Interesse, was unsere Wirtschaft macht und setzt auf das Gewerbegebiet Ost.“ Auch vom Handwerkskammerpräsidenten Walter Stoy gab es Lob für den mutigen und „richtigen Schritt“. Als Verkaufsziel nannte der neu eingesetzte AVW-Geschäftsführer, Michael Buschmass, im ersten Jahr 1.600 verkaufte Autos.


1998

startete das aus den fünf VW-Händlern der Stadt Würzburg bestehende Kon­sortium „AVW“ den operativen Betrieb.