ENGAGEMENT UND
VER­ANT­WORT­UNG

ENGAGEMENT UND VER­ANT­WORT­UNG

Im Jahre 1935 endete die Zusammenarbeit mit seinem Partner Konrad Gumbrecht. Fritz Spindler wurde alleiniger Inhaber der Werkstatt, wie die Aufschrift des Firmenschilds zeigt.

1932 schlossen Spindler und Gumbrecht einen Vertrag mit der Deutschen Benzin- und Petroleum-Gesellschaft, kurz „BP OLEX“, und erhielten damit die Lizenz zum Betrieb einer Tankstelle. Der Mineralölproduzent hatte 1922 die erste Tankstelle im Deutschen Reich eröffnet und war bis Mitte der 1930er Jahre zu Deutschlands viertgrößter Tankstellengesellschaft (nach Esso, Shell und Aral) angewachsen. Ebenfalls 1932 wurde Fritz Spindler zum ersten Obermeister der neu gegründeten Kfz-Innung Würzburg gewählt.

Zwei Jahre danach, 1934, wurde vom Reichsstand des Deutschen Handwerks ein Gewerbeverzeichnis herausgegeben, in dem die Kfz-Reparatur erstmals als eigenständiges Vollhandwerk ausgewiesen wurde. Spätestens zu dieser Zeit verfügte das Kfz-Handwerk über eine flächendeckende Organisation in ganz Deutschland. Die Würzburger Innung dehnte in der Folge ihre Zuständigkeit auf ganz Unterfranken aus und wurde zur Kfz-Innung Unterfranken. Bei der Ausbildung des Nachwuchses war man anfangs auf Selbsthilfe angewiesen. Es existierten weder Vorschriften noch eine Ausbildungsordnung, weder eine Berufsschule noch Lehrmaterial. Bis 1936 begleitete Fritz Spindler die Entwicklung mit viel Engagement, ehe er den Posten an Fritz Ströbert abtrat.

Blick auf den Betriebshof, auf dem anfangs zunächst nur Nutzfahrzeuge von MAN verkauft und gewartet wurden.


1935

übernahm Fritz Spindler den Betrieb und führte die Firma unter seinem Namen allein fort.


Ein Ende hatte auch die Partnerschaft mit Konrad Gumbrecht: 1935 übernahm Fritz Spindler den Betrieb in ­alleiniger Verantwortung. Als Nachfolger mag er damals schon seinen Sohn im Blick gehabt haben, doch sollte dieser erst seine Ausbildung abschließen. Mit dem Abitur, das Hugo nach der Oberprima erfolgreich erlangt hatte, war er berechtigt, ein Hochschulstudium aufzunehmen. Er schrieb sich 1937 für das Ingenieurswesen ein und besuchte das Balthasar-­Neumann-Polytechnikum in Würzburg.